
Wenn der Körper übersäuert ist
Tipps wie man es merkt und was man tun kann
Säure-Basen Haushalt – das klingt wie im Chemie Unterricht, stimmts? Wenn Ernährungswissenschaftler und Sportler davon reden, wissen Laien oftmals nicht was damit gemeint ist und denken bloß hilflos an die Schule zurück. Die bewusste Ernährung wird uns immer wichtiger, #cleaneating steht ganz oben auf unserer Liste und der Konsum von Superfods boomt wie eh und je. Diese ganzen neuen Essenstrends mögen vielleicht gesund und gut für uns sein, doch wer wirklich nachhaltig dem Körper eine Wohltat gönnen möchte, sollte mal seinen Säure-Basen Haushalt überprüfen. Keine Sorge, eigentlich ist es gar nicht so kompliziert.
Der Säure-Basen Haushalt im Ungleichgewicht
Unsere Essensgewohnheiten haben sich über die Jahre hinweg dem neuen Lifestyle angepasst. Egal ob Donuts, Fertiglasagne oder die geliebte Quarktasche vom Bäcker, am liebsten essen wir schnell und schmackhaft. Unsere Zeit ist im Alltag knapp bemessen, praktisch, dass es mittlerweile so viele Fertigprodukte gibt. Der Fruchtjoghurt mit extra viel Frucht oder die Gemüselasagne mit 50% wenige Fett kann ja eigentlich gar nicht so ungesund sein oder? Gerne achten wir auf die Kalorienanzahl, was jedoch alles für Inhaltsstoffe drin sind, überlesen wir gerne mal. Das Problem ist, dass viele unserer beliebtesten Lebensmittel eher sauer sind.
Zu Erklärung
Der pH-Wert gibt an, ob eine (Körper-)Flüssigkeit sauer oder basisch ist, wobei ein Wert von unter 7 eine Säure anzeigt und ein Wert von über 7 bis 14 eine Base.
Essen wir viele Lebensmittel, die im Bereich sauer liegen, entsteht eine Übersäuerung des Körpers. Im Prinzip bedeutet das, dass unser Stoffwechsel schlechter arbeiten kann durch die übermäßige Zufuhr von säurehaltigen Lebensmitteln. Ihr könnt euch das auch so vorstellen: Müssen die Nährstoffe von A nach B ein Flussbett passieren mit jeder Menge Hindernisse oder können sie durch klares Wasser schwimmen? Letzteres wäre, bei einer größtenteils basischen Ernährung der Fall. Der ph-Wert unserer Ernährung hat also großen Einfluss auf unseren Organismus und unser Wohlbefinden! Eine Übersäuerung des Körpers wird also durch den Verzehr säurebildender Nahrungsmittel und einer ungünstigen Lebensweise beschleunigt.
Diese Lebensmittel beschleunigen die Übersäuerung. Ich habe euch einige aufgezählt
- Tierische Eiweisse wie Fleisch, Wurst, Fisch und Eier
- Milch und die meisten Milchprodukte
- Sojaprodukte
- Teig- und Backwaren
- Süssspeisen
- kohlensäurehaltiges Mineralwasser
- Cola und andere Softdrinks
- Kaffee, Alkohol, Nikotin
- Synthetische Lebensmittelzusatzstoffe wie Konservierungsstoffe, Farbstoffe, Geschmacksverstärker (Glutamat), Süssstoffe
Neben den Lebensmitteln kann aber auch eine ungünstige Lebensweise zu einer Übersäuerung des Körpers führen. Das können zum Beispiel Stress im Job, übertriebener Sport oder auch Ängste und negative Gedanken sein.
Die Folgen von Übersäuerung
Fallen beim täglichen Stoffwechsel so viele Säuren und Schlacken an, dass unser Körper sie alle gar nicht hinausschaffen kann, dann müssen diese Schlacken irgendwo zwischengelagert werden. Sie werden in das Bindegewebe verschoben – Falten oder Cellulite entstehen. Auch die Gelenke können betroffen sein und von Sie Arthritis und Arthrose befallen sein. Nieren-, Blasen- und Gallen-steine entstehen auch oft aufgrund der Ansammlung von Schlacken. Der Organismus lagert gewisse Schlacken sogar in den Blutgefäßen, wo sie zu Verengungen, dann zu Bluthochdruck und schließlich zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen können.
Tipps gegen Übersäuerung
1. PH Wert ermitteln:
Wer wissen möchte, ob der eigene Säure-Basen Haushalt im Ungleichgewicht ist, kann sich PH-Streifen in der Apotheke holen und den Urin messen. Tabellen zur Orientierung gibt es zum Beispiel auf der Seite Zentrum der Gesundheit (link)
2. Basische Lebensmittel gegen säurehaltige austauschen:
Überdenkt euren Speiseplan und versucht möglichst viele basische Lebensmittel einzubauen. Die Top 12 findet ihr zum Beispiel auf eatsmarter (http://eatsmarter.de/ernaehrung/gesund-ernaehren/topliste-basische-lebensmittel). Das Verhältnis zwischen basischen und säurebildenden Lebensmitteln sollte übrigens 80 : 20 betragen
3. Wärmezufuhr erhöhen:
Saunagänge und andere Wege, die Körperwärmezufuhr zu erhöhen helfen der Entschlackung des Körpers. Heiße basische Bäder sind auch empfehlenswert.
4. Mehr selber kochen:
Einfach aber wirkungsvoll. Verzichtet auf Fertigprodukte und versucht möglichst viel selbst zu kochen mit den Grundnahrungsmitteln. Vieles lässt sich auch einfrieren
Eure Claudio
Claudio Trento
Ernährungsexperte im Bereich Entgiftung/ Entsäuerung. PT und Gehirnfitnesstrainer internationaler Athleten im Tanz, Motorsport und Tennisbereich. Betreuer des Reha/Orthopädie Bereichs verschiedener Vereine, Sportlehrer. Inhaber von Ernährung[s]reich.